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Freitag, 3. Mai 2019

Freitag, 3. Mai 2019

Filmkritik: POKEMON: MEISTERDETEKTIV PIKACHU

Das Phänomen Pokemon kommt nun auch als Live-Action-Film in die Kinos – und das mit einer Geschichte, die man als erprobt und altbewährt bezeichnen könnte, da man auf den Pfaden von FALSCHES SPIEL MIT ROGER RABBIT wandelt.

In zahlreichen Zeichentrickformaten gab es POKEMON schon häufig, als Realfilm feiert man nun jedoch Premiere – und das mit Ryan Reynolds, der Pikachu seine Stimme leiht. Im Deutschen ist es erfreulicherweise Reynolds‘ üblicher Synchronsprecher Dennis Schmidt-Foß. Das verleiht dem einzigen sprechenden Pokemon etwas ganz Eigenes – nämlich ein bisschen DEADPOOL-Flair.

Welt der Pokemon

Die Pokemon haben schon immer an der Seite der Menschen gelebt, wie uralte Hieroglyphen aus Ägypten bestätigen. Die Beziehung war nicht immer eine einfache. In vielen Städten werden Pokemon-Kämpfe veranstaltet, nicht jedoch in Ryme City, wo Menschen und Pokemon als Partner zusammenleben. Der junge Tim kommt in die Stadt, als sein Vater ums Leben kommt. Wie sich schnell herausstellt, hat er in einem besonderen Pokemon-Fall ermittelt. Denn in der Stadt geht ein Gas um, das die ansonsten so friedlichen Pokemon immens aggressiv macht.

Tim lernt Pikachu kennen, der der Partner seines Vaters war. Und obwohl beide es sich nicht erklären können, versteht Tim mehr als nur „Pika Pika“, wenn Pikachu spricht. Aber damit ist er auch der einzige. Pikachu ist aber ein Meisterdetektiv und gemeinsam machen sie sich daran, den Tod von Tims Vater aufzuklären, wobei sie einer Verschwörung auf die Schliche kommen.

Ein wilder Trip

Eins gleich vorweg: POKEMON: MEISTERDETEKTIV PIKACHU macht Spaß. Selbst für all jene, die nicht zu den Eingeweihten gehören und keine Ahnung haben, was die einzelnen Pokemon so können. Denn das wird erfreulicherweise immer wieder erklärt. Kurios, wenn man bedenkt, dass Voltobal bei Stress zu explodieren pflegt, man es aber dennoch in seiner Nähe hat.

Der Film lebt einerseits von den phantasievollen Figuren, andererseits von seinen wirklich schrägen Momenten, weil sich der Film im Grunde kaum um eine solide oder logische Erzählweise schert. Er packt an absurden Ideen rein, was den Machern gerade in den Sinn kam. Die Geschichte bleibt dabei etwas auf der Strecke, denn auch wenn es ein ganz klassischer Detektiv-Plot ist, den man hier verfolgt, muss man doch anmerken, dass hier kaum etwas Sinn ergibt – am wenigsten die Motivation des Schurken, die auch nicht weiter erklärt wird, sondern einfach nur abstrus ist.

Der Film funktioniert für Kinder aber hervorragend. Die in der Pressevorführung anwesenden Kids haben sich prächtig amüsiert (und den begleitenden Eltern mehr als einmal erklärt, was welches Pokemon ist und kann). Wer sich damit nicht auskennt, der wird nun nachfühlen können, wie es für Filmgänger sein mag, wenn sie nur ein oder zwei Marvel-Filme gesehen haben, dann aber in AVENGERS: ENDGAME sehen.

Gut besetzt

POKEMON: MEISTERDETEKTIV PIKACHU ist aber ein sehr viel einfacherer Film. Hat man Vorwissen, mag das das Erlebnis anreichern, hat man keines wird man dennoch gut unterhalten, zumal sich die Besetzung auch sehen lassen kann. Aber ja, Bill Nighy (THE LIMEHOUSE GOLEM), Justice Smith (JURASSIC WORLD: DAS GEFALLENE KÖNIGREICH) und Ken Watanabe (LAST SAMURAI) haben gegen Pikachu und all die anderen Pokemons eh keine Chance. Vor allem Enton hat das Zeug, alle Sympathien auf sich zu ziehen, und das nicht nur, weil er wie eine aufgeblähte Version von Alfred Jodokus Kwak aussieht!


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